Die St.-Sebastian-Kirche in Unterinn liegt bei Eschenbach auf einer bewaldeten Kuppe „auf der Weit“. An dieser Stelle wurde bereits zur Römerzeit der Bau einer Kirche urkundlich erwähnt.
Anfang des 17. Jahrhunderts gewann der Standort der Kirche zunehmend an Bedeutung, als die Pest erstmals in der Gegend von Unterinn auftrat. Die Pest forderte in den Jahren 1635 bis 1636 zahlreiche Opfer, woraufhin sich die Bewohner Unterinns auf den Pestpatron St. Sebastian besannen und schließlich gelobten, ihm auf dem Weithügel eine Kirche zu erbauen. Dadurch würde die Seuche durch seine Fürsprache bei Gott erlöschen und niemals wiederkehren. Im Jahre 1637 war die Pestwelle in Unterinn vorüber und die Gemeinde erfüllte ihr Gelöbnis. Die Jahreszahl wurde am Sturz des Westportals eingemeißelt und ist heute noch ersichtlich.
Der Innenraum erweist den Stil der Gotik und die strenge Tonwölbung erinnert an den strengen Bautypus von Kapuzinerkirchen. Leider wurde die Ausstattung der Kirche, die noch aus dem späten 17. Jahrhundert stammt, durch Kirchendiebstahl beschädigt.
Der Hochaltar der Kirche präsentiert am Altarblatt das Martyrium des römischen Märtyrers Sebastian und die beiden schlanken Seitenstatuen des Altars stellen die Pestheiligen Rochus und Abt Pirmin von der Reichenau dar. Der Maler des barocken Hochaltarblattes mit dem Sebastiansmartyrium bleibt jedoch unbekannt.
Jährlich wird am Gedenktag des Hl. Sebastian am 20. Jänner die Sebastiani-Prozession abgehalten.
Entdecken Sie einige Eindrücke von und aus der Kirche in der Bildergalerie:
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